In Zeiten durchgeknallter Bundesminister für StaatssicherheitInneres, reihenweise beendeter Beziehungen im Freundeskreis und wahlweise viel zu nassem oder viel zu warmem Wetter, freut man sich ja auch über kleine Dinge. Wie zum Beispiel das Mittag heute, was mit Ausnahme der Eier komplett aus dem eigenen Garten kam. Bio-Erbsen, Bio-Bohnen, Bio-Kartoffeln, Bio-Salat. Zwischen Ernte und Zubereitung vergingen keine 2 Stunden. Toll sowas.
peradventure - 15. Jul, 15:11
Mädchen sind doof.
gewidmet: J., F., H., B., D.
peradventure - 12. Jul, 01:44
Mein Lieblingsradiosender "Fritz"
ändert seine Programmstruktur und macht dabei so ziemlich alles kaputt, was diesen Sender bisher ausgemacht hat. Ich suche also einen neuen Radiosender und bin dankbar für alle Vorschläge.
peradventure - 7. Jul, 09:41
Seit wenigen Wochen fährt zwischen München, Berlin und Rostock einmal täglich ein ICE. Auch wenn mich die Fahrt damit 8,- Euro mehr als mit dem RE kostet, wollte ich das Angebot doch einmal testen. Die Fahrplanlage ist recht günstig, ich muss 40 Minuten früher als sonst los, bin aber eine Stunde früher zu Hause. Die Zeitersparnis beträgt damit 20 Minuten, die sich aus gesparten 10 Minuten durch bessere Anschlüsse und – man beachte – einer um 10 Minuten verkürzten Fahrzeit zusammensetzt. Ja genau, der RE benötigt für die Strecke zwischen Berlin Hbf und Rostock genau 2h und 30 min, der ICE schafft die gleiche Strecke in 2h 20 min. Diese Zeitersparnis ist meines Erachtens ausschließlich in einer Handvoll weggelassener Halte (Oranienburg, Gransee, Dannenwalde, Fürstenberg, Güstrow, Schwaan) begründet. Die Strecke ist weitgehend für 160 km/h ausgebaut, so schnell fährt der RE, so schnell fährt der ICE. Ich frage mich allerdings, ob bei 6 weggefallenen Halten nicht mehr als 10 Minuten Ersparnis möglich sein sollte. Dazu kommt: der privat betriebene InterConnex braucht für dieselbe Strecke (sogar mit Halten in Oranienburg und Fürstenberg) noch einmal 10 Minuten weniger als der ICE – kostet aber nur die Hälfte.
Der Zug wird aus München kommend in Berlin Hbf getrennt und fährt nur mit einer Hälfte nach Rostock (Warnemünde) weiter. Angesichts der niedrigen Auslastung von geschätzten 20-30% an einem Freitagabend scheint dies sinnvoll zu sein. Im Gegensatz zu den REs auf dieser Strecke hat sich die Bahn nicht getraut, den Zug rauchfrei fahren zu lassen. Beim Einsteigen kam mir daher erst einmal eine kräftige Dunstwolke entgegen – der Einstieg direkt neben dem Bistrowagen scheint nicht sinnvoll zu sein. Ein bisschen weiter weg vom Bistro ist die Luft dann allerdings wesentlich angenehmer und fühlt sich auch irgendwie frischer als im RE an, was jedoch größtenteils an der geringen Auslastung und damit wenigeren Ausdünstungen der Beförderungsfälle liegen dürfte.
Einen Viererplatz mit Tisch konnte ich mir mühelos sichern. Die Sitze sind um ein vielfaches bequemer als jene im RE. Es herrscht Beinfreiheit und ausreichend Platz für Gepäck ist ebenfalls vorhanden. Wie im Fernverkehr scheinbar üblich wird die Durchsage von einem sächselnden Zugchef gemacht. Es folgt der Versuch einer englischsprachigen Ansage wie sie vermutlich jeder Nutzer des Fernverkehrs schon einmal gehört hat. Fremdschämen ist das Stichwort.
Die Beförderungsfälle im Zug entsprechen nicht den üblichen ICE-Fahrern. Viele ganz normale Leute, viele Studenten … ich habe keinen einzigen Schlipsträger gesehen. Der hohe Anteil an Studenten wird auch schnell erkennbar, wenn man dem Zugbegleiter bei seiner Antwort anmerkt, dass er die Frage nach der Gültigkeit des VBB-Semestertickets im Zug heute schon ein paar Mal zu oft gehört hat. Leicht entnervt setzt er zu einem Vortrag über die Unterschiede zwischen privatwirtschaftlichem Fernverkehr und dem subventionierten Nahverkehr an. Auch der beschwichtigende Hinweis des Beförderungsfalls, er habe ja nur gefragt, kann das leicht säuerliche Gesicht des Zugbegleiters nicht wieder aufhellen. Ich war froh, dass ich die Frage mitbekommen habe und nicht selbst fragen musste :-)
Der oben beschriebene Mehrpreis von rund 8,- Euro ist übrigens größtenteils darin begründet, dass mein Semesterticket bis Fürstenberg eben nicht im ICE gilt. Ich musste daher ab Berlin lösen. Vergleicht man beide Normalpreise (RE und ICE) dürfte kein großer Unterschied mehr dabei herauskommen.
Die Fahrt im ICE durch brandenburgisches und mecklenburgisches Niemandsland fühlt sich irgendwie unwirklich an. An verfallenen Bahnhofsgebäuden vorbei schleichend preist der Zugchef per Durchsage eine Currywurst mit Getränk und Brötchen für 5,20 Euro an. Für ICE-Niveau sicher gar nicht schlecht. Wenn ich da nicht ein ähnliches Angebot im 10 Minuten schnelleren InterConnex für 1,50 Euro im Hinterkopf hätte – inkl. Lieferung an den Platz, was im ICE den 1. Klasse-Bezahlern vorbehalten ist.
Die geneigten Lesenden dieses Blogs, die nach den obigen Ausführungen vermuten, ich würde die neue Verbindung für so überflüssig wie einen Kropf halten … haben vermutlich Recht. Aber auch nur vermutlich. Ich kann dem neuen Angebot durchaus auch einiges positives abgewinnen. Es steht in Aussicht, dass sich die Fahrzeiten bis 2010 noch deutlich verbessern. Allerdings dürfte dieser Fahrzeitgewinn auch dem RE zu Gute kommen, so dass die ICE-Verbindung damit im Vergleich noch nicht wesentlich besser da steht. Angenehm sind zweifellos die deutlich bequemeren Sitze mit Steckdosen an jedem Platz. Die Tatsache, dass die Steckdosen erwähnenswert sind, ist allerdings auch nur der Tatsache geschuldet, dass man eben diese Steckdosen vor einigen Jahren aus den RE (damals noch mit IR-Wagen) entfernt hat. Seit einigen Wochen fahren jetzt auch zahlreiche RE ohne Tische, so dass das Arbeiten im RE nur noch unter erschwerten Bedingungen möglich ist. Ohne eine Verschwörungstheorie anzetteln zu wollen – der Gedanke liegt nahe, dass diese Angebotsverschlechterung zumindest in Teilen mit dem Wunsch verknüpft ist, die wenigen Vorteile der ICE-Verbindung zu verstärken. Sei’s drum. Die Sitze sind bequemer als im RE und ich bin ein bisschen früher zu Hause. Auch schön.
peradventure - 6. Jul, 22:18
Chef: "Und was lesen Sie so für Fachzeitschriften?"
IT-Systemkaufmann-Azubi-Bewerber: "Computerbild, ich surfe auch viel auf chip.de".
Was soll das noch werden...
peradventure - 6. Jul, 14:58
"Man hatte damals bei der Hexenverbrennung noch kein so gutes Monitoring, ob die gewünschte Wirkung erzielt wurde." Der K.
peradventure - 5. Jul, 18:07