Ein Artikel über den Umgang mit Geld unter Jugendlichen führte mich zu einer Diskussion über die Aussage "der kennt es nicht anders und ist deshalb nicht schuld". Ich würde dabei nie den Teil "... ist deshalb nicht schuld" unterschreiben, akzeptiere aber die Aussage "der kennt es nicht anders" als Erklärung für das Verhalten. Wer etwas von den Eltern vorgelebt bekommt, neigt dazu, sich ähnlich zu verhalten. Oder nicht?

Meine These dazu ist stark pauschalisiert, ich denke jedoch, dass sie im Kern wahr sein könnte: Während in den "bildungsnahen Schichten" in einem stabilen sozialen Umfeld die "Vernachlässigung" von Kindern zu mehr Selbstständigkeit der Kinder - und damit auch zu eigenständigem Denken und der Reflektion des eigenen Lebens - führt, passiert in "bildungsfernen Schichten" in einem instabilen sozialen Umfeld das Gegenteil und Kinder ahmen das Leben ihrer Eltern - weitgehend unbewusst - nach.

Natürlich gibt es immer die Kinder, die es einmal besser haben wollen als ihre Eltern, sich dessen bewusst sind und hart dafür arbeiten. Genau so gibt es die Kinder von reichen Eltern, die an den Erwartungen kaputt gehen, die ihre Eltern an sie haben.

Kennt jemand Studien zu diesem Thema, die meine These bestätigen oder widerlegen? An Meinungen oder Kommentaren dazu wäre ich sehr interessiert.