Tage im Winter
Die politische Korrektheit gebietet es allgemein, gegen rechts zu sein. Ich möchte hier jedoch ein Plädoyer für den Rechtsverkehr halten.
Ein guter Freund von mir studiert in Schottland, dem Land, für das es das schlimmste überhaupt ist, mit England verwechselt zu werden. Ist mir ungefähr ein Dutzend mal passiert, zum Glück nie in Gegenwart echter Schotten. Ich war dort, von Freitag bis Dienstag und es war toll.
Der Hinflug war sehr entspannt. Ich bin mit Easyjet von Berlin Schönefeld aus geflogen, was ungemein praktisch ist, weil mein Weg mit der S-Bahn dorthin keine 10 Minuten dauert. Der Checkin dauerte nochmal genau so lange, so dass ich insgesamt viel zu früh dort war und mich sinnlos mit Essen vollgestopft habe. Wie die weiteren Tage zeigen werden, war das gar nicht so dumm. Zurück zum Flug: Alles super. Es gibt keine Gratis-Getränke oder gar Gratis-Zeitungen, dafür hat der Flug von Schönefeld nach Glasgow und zurück inklusive aller Steuern auch nur rund 75 Euro gekostet. Es sollte der letzte faire Preis für die nächsten Tage bleiben.
Weich in Glasgow gelandet sammelte ich mein Gepäck vom Gepäckband und suchte die Europcar-Station, bei der ich meinen Mietwagen gebucht hatte. Nach zig Formularen und Anweisungen in feinstem Schottisch, die ich allesamt nicht verstanden habe, hielt ich eine Chipkarte in der Hand, die mein Autoschlüssel sein sollte. Das Auto war ganz in Ordnung aber spätestens bei der Feststellung, dass das Lenkrad auf der falschen Seite war, wurde mir dann doch nochmal etwas komisch. Meine Hoffnung, den Linksverkehr und das Auto in ein paar ruhigen Seitenstraßen testen zu können, erwies sich als vollständige Illusion. Der erste Kreisverkehr nach dem Parkplatz (und es gibt dort nur Kreisverkehre, keine Kreuzungen) war ein fünfspuriger ohne brauchbare Markierungen oder Spuranweisungen. Auch das Navi war mit Anweisungen wie "geradeaus über den Kreisverkehr, fünfte Ausfahrt rechts" nicht sonderlich hilfreich. Ich fuhr also ein paar Mal im Kreis und in falsche Ein- und Ausfahrten, bevor ich halbwegs herausgefunden hatte, wie dieses "Modell" der Verkehrsführung funktioniert. So endgültig kapiert hab ich es aber bis zum letzten Tag nicht.
Nach rund zweistündiger Fahrt bin ich in Edingburgh angekommen - das vorläufige Ziel meiner Reise. Ich weiß nicht, ob man es mir angesehen hat, aber ich wollte zu diesem Zeitpunkt nie wieder freiwillig in ein Auto mit dem Lenkrad auf der falschen Seite einsteigen. Die erste Fahrt, diese ersten zwei Stunden - es war die Hölle.
Ich kam dort gegen 17 Uhr an - wenige Minuten später saßen wir schon wieder im Auto und fuhren zum LIDL einkaufen. Der war zum Glück nur drei Straßen weit entfernt, die habe ich irgendwie überstanden. Doch dann der nächste Schock: Wie können denn Lebensmittel des alltäglichen Bedarfs bei einem Discounter so unglaublich teuer sein? Wir haben wirklich nur ein paar ganz wesentliche Grundnahrungsmittel gekauft und sind 16 Pfund ärmer (rund 25 Euro) aus dem Laden gegangen. In Deutschland hätte ein vergleichbarer Einkauf maximal 10-15 Euro gekostet. Abends waren wir im Kino und haben den durchaus unterhaltsamen Film "The Pursuit of Happyness" gesehen. Das Kino ist mit 3 Pfund für Studenten an einem Freitag Abend ausnahmsweise mal verhältnismäßig preiswert, das obligatorische Getränk dazu kostete allerdings fast genau so viel. An nicht-alkoholischen Getränke gibt es in Schottland übrigens eigentlich nur Leitungswasser und Coca Cola, mit ein bißchen Glück bekommt man auch Fanta Zero, was ein absolut widerliches Gesöff ist.
Da ich seit mittlerweile 19 Stunden auf den Beinen bin, geh ich jetzt mal schlafen. Der Rest folgt morgen.
Ein guter Freund von mir studiert in Schottland, dem Land, für das es das schlimmste überhaupt ist, mit England verwechselt zu werden. Ist mir ungefähr ein Dutzend mal passiert, zum Glück nie in Gegenwart echter Schotten. Ich war dort, von Freitag bis Dienstag und es war toll.
Der Hinflug war sehr entspannt. Ich bin mit Easyjet von Berlin Schönefeld aus geflogen, was ungemein praktisch ist, weil mein Weg mit der S-Bahn dorthin keine 10 Minuten dauert. Der Checkin dauerte nochmal genau so lange, so dass ich insgesamt viel zu früh dort war und mich sinnlos mit Essen vollgestopft habe. Wie die weiteren Tage zeigen werden, war das gar nicht so dumm. Zurück zum Flug: Alles super. Es gibt keine Gratis-Getränke oder gar Gratis-Zeitungen, dafür hat der Flug von Schönefeld nach Glasgow und zurück inklusive aller Steuern auch nur rund 75 Euro gekostet. Es sollte der letzte faire Preis für die nächsten Tage bleiben.
Weich in Glasgow gelandet sammelte ich mein Gepäck vom Gepäckband und suchte die Europcar-Station, bei der ich meinen Mietwagen gebucht hatte. Nach zig Formularen und Anweisungen in feinstem Schottisch, die ich allesamt nicht verstanden habe, hielt ich eine Chipkarte in der Hand, die mein Autoschlüssel sein sollte. Das Auto war ganz in Ordnung aber spätestens bei der Feststellung, dass das Lenkrad auf der falschen Seite war, wurde mir dann doch nochmal etwas komisch. Meine Hoffnung, den Linksverkehr und das Auto in ein paar ruhigen Seitenstraßen testen zu können, erwies sich als vollständige Illusion. Der erste Kreisverkehr nach dem Parkplatz (und es gibt dort nur Kreisverkehre, keine Kreuzungen) war ein fünfspuriger ohne brauchbare Markierungen oder Spuranweisungen. Auch das Navi war mit Anweisungen wie "geradeaus über den Kreisverkehr, fünfte Ausfahrt rechts" nicht sonderlich hilfreich. Ich fuhr also ein paar Mal im Kreis und in falsche Ein- und Ausfahrten, bevor ich halbwegs herausgefunden hatte, wie dieses "Modell" der Verkehrsführung funktioniert. So endgültig kapiert hab ich es aber bis zum letzten Tag nicht.
Nach rund zweistündiger Fahrt bin ich in Edingburgh angekommen - das vorläufige Ziel meiner Reise. Ich weiß nicht, ob man es mir angesehen hat, aber ich wollte zu diesem Zeitpunkt nie wieder freiwillig in ein Auto mit dem Lenkrad auf der falschen Seite einsteigen. Die erste Fahrt, diese ersten zwei Stunden - es war die Hölle.
Ich kam dort gegen 17 Uhr an - wenige Minuten später saßen wir schon wieder im Auto und fuhren zum LIDL einkaufen. Der war zum Glück nur drei Straßen weit entfernt, die habe ich irgendwie überstanden. Doch dann der nächste Schock: Wie können denn Lebensmittel des alltäglichen Bedarfs bei einem Discounter so unglaublich teuer sein? Wir haben wirklich nur ein paar ganz wesentliche Grundnahrungsmittel gekauft und sind 16 Pfund ärmer (rund 25 Euro) aus dem Laden gegangen. In Deutschland hätte ein vergleichbarer Einkauf maximal 10-15 Euro gekostet. Abends waren wir im Kino und haben den durchaus unterhaltsamen Film "The Pursuit of Happyness" gesehen. Das Kino ist mit 3 Pfund für Studenten an einem Freitag Abend ausnahmsweise mal verhältnismäßig preiswert, das obligatorische Getränk dazu kostete allerdings fast genau so viel. An nicht-alkoholischen Getränke gibt es in Schottland übrigens eigentlich nur Leitungswasser und Coca Cola, mit ein bißchen Glück bekommt man auch Fanta Zero, was ein absolut widerliches Gesöff ist.
Da ich seit mittlerweile 19 Stunden auf den Beinen bin, geh ich jetzt mal schlafen. Der Rest folgt morgen.
peradventure - 20. Feb, 23:45
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